Samstag, 1. Oktober 2011

Total Theatre II

The 24th UBE Biennale

Date:from 24 September to 13 November, 2011
Venue:UBE (Japan) Tokiwa Museum-Open Air Sculputure Exhibition site

The stage of a theatre place or building offers the space for dramatic action representing the world. The Total Theatre came about in relation to the idea of the "Theatre of Memory" described in 1550 by the Italian Renaissances scholar Giulio Camillo. In his theatre, which reverses the normal perspective of such buildings, the spectator stands in the centre and looks into the auditorium, which represents the world. Thus, the visitor no longer sits on the terraces looking at the drama performed on the stage, but stands himself amidst the scene viewing the (not existing) auditorium.

The Greek philosopher Plato used the dodecahedron as the quintessence the world/cosmos.
The Total Theatre is a walkable wooden dodecahedron, which you can enter from each side via triangles, stringed with a net. Rather than walking through the sculptures of the Biennale, visitors can lie the centre of a sculpture, exploring the world and turning the Biennale into a public event.
The spectator lies and sees everything outside of the structure, while relaxing.









the films are from the
ubemuseum's Channel


My great helpers!
and more great volonteers
most of the photos are taken by Mayu Sato

http://www.ube-museum.jp/modules/pico/

Montag, 22. August 2011

Lazy Sphere

WIR SIND ALLE ASTRONAUTEN / WE ARE ALL ASTRONAUTS

UNIVERSUM RICHARD BUCKMINSTER FULLER IM SPIEGEL ZEITGENÖSSISCHER KUNST /
UNIVERSE RICHARD BUCKMINSTER FULLER REFLECTED IN CONTEMPORARY ART

11. Juni bis 18. September 2011 / June 11 – September 18, 2011

Richard Buckminster Fuller reflected in contemporary art, which will be on view from June, 11th at MARTa Herford; Germany. The exhibition is curated by Markus Richter in cooperation with the MARTa team and will coincide with the survey Bucky Fuller & Spaceship Earth, compiled by Norman Foster and Luis Fernández-Galiano. The exhibitions offer a comprehensive overview on Fuller’s designs & ideas from the early 4D-studies of the 1920ties to the later geodesic structures und presents him as well as an thought leader, whose ideas are still relevant and inspiring. We would be happy to welcome you at the opening on of the exhibitions on June, 10th at 7:30 pm in Herford.

The exhibition continues the artistic research on late modern visionary architecture and urbanism, which we started in 2008 with the project Megastructure Reloaded. We very much would like to thank MARTa director Roland Nachtigäller for the invitation to now realize an exhibition on Buckminster Fuller & contemporary art in collaboration with his team. The dynamic and polymorphic galleries of MARTa, built according to plans of Frank Gehry, provide a perfect backdrop for a show on Fuller, who was rebelling his whole live against the predominance of the cube and the inflexibility of the x-, y-, z-coordinates. The majority of artists invited to participate in the show dealt already extensively with Fullers ideas; like Ai Weiwei, Attila Csörgő, Björn Dahlem, José Dávila, Hermann Maier Neustadt, N55, Ólafur Elíasson, Franka Hörnschemeyer, Tobias Putrih, Pedro Reyes, Tomás Saraceno and Albrecht Schäfer. Besides, the exhibition encompasses works bySimon Dybbroe Møller, Michel François, Lucas Lenglet, David Maljkovic, and Beat Zoderer, whose connections with Fuller are not always obvious on the first sight. In addition we commissioned new projects by Riccardo Previdi, Silke Riechert, Kai Schiemenz, Kerstin Stoll and Tilman Wendland.










http://marta-herford.info/?page_id=9749
http://www.lodownmagazine.com/index.php?page=23&modaction=showItem&id=2122&PHPSESSID=889b709873f74b811faeeb7cada6d877
>http://markusrichter.net/pdfs/mr.jitterbug_variations.pdf

Samstag, 20. August 2011

Spreekartografie

concept for art in public

Spreekartografie
Schichtungen Schnitte Horizonte

Deutscher Bundestag
Erweiterung Marie-Elisabeth-Lüders-Haus


Landschaftsgeschichte als Kulturgeschichte

Für den Südhof des Marie-Elisabeth-Lüders-Haus soll eine Skulptur entstehen, die die historische Bedeutung des Spreebogens mit der der Landschaft verbindet. Wenn das Band des Bundes als ein symbolischer Schnitt durch die Landschaft zu verstehen ist, der die ehemals getrennten Stadthälften miteinander verbindet, so ist die Spreekartografie ein dreidimensionaler Schnitt durch diese Landschaft, der eine Brücke vom historischen Ort zur Landschaft schlägt.

Weil sich dieser Schnitt in der Erde befindet, zeigt er, was dem Auge üblicherweise verborgen bleibt: Er stellt die einzelnen Schichten der Ablagerungen von Pflanzen Bäumen und Sanden dar, die zu Auen, Mooren und Sümpfen wurden und zeigt die unterschiedlichen Verläufe der Spree vor dessen Regulierung. Durch die Bewegung des Auges über die Skulptur wird auf diese Weise ein geografisches Gedächtnis wachgerufen, das zu einer Spreekartografie wird.

Entwurf für den Südhof des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses


Verlorene Flüsse eingeprägt in die Landschaft
Berlin ist in einer Engstelle des Warschau-Berliner-Urstromtales, der Entwässerungsbahn aus der letzten Eiszeit, auf zwei Sanddünen gegründet, die die einzigen Erhebungen in diesem Tal bilden. Bis ins 19. Jahrhundert hinein befand sich hier eine Auenlandschaft, durch die sich die Spree mit ihrem ständig wandelnden Flussbett hindurchzog. Diese besondere Situation, in die Berlin hinein gegründet ist, als eine Stadt, die in solch einem Zentrum mobilen Untergrundes errichtet ist, erschien mir außergewöhnlich und wurde Anlass zu dieser Skulptur.

Die Spreekartografie wird als dreidimensionaler Schnitt im Maßstab 1: 50 im Innenhof des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses aufgerichtet. Die Säulen auf denen das Objekt ruht, haben den temporären Charakter einer Baurüstung, die das Landschaftsstück halten. Die Schichten selbst sind aus Hölzern gebaut, wie sie im Torf um den Spreebogen vorkommen. Im Torf finden sich Gehölze wie Erle, Sumpfeiche, Moorbirke, Spirke, Eberesche, Sumpfahorn, Silberweide und Robinie.
Die Form der Skulptur entwickelte sich aus verschiedenen geologischen Karten. Quellen dafür waren: die Karte des Königlich Preussischen Generalstabes 1987 im Maßstab 1:25000, die Sineck’schen Situationsplan 1873 im Maßstab 1:10000, der Historischen Atlas von Berlin 1835,die Geologische Karte der Stadt Berlin 1876 im Maßstab 1:10000.

Wenn man diese historischen Karten betrachtet, ist augenfällig, wie die Landschaft sich von der heutigen unterscheidet. Alte Flussläufe lassen sich hier noch erkennen. Das Gebiet des heutigen Spreebogens ist durch ein weitflächiges Sumpfgebiet entlang der Spree gekennzeichnet. Namen wie Moderloch oder Stadtheide findet man hier. Und der Weidendamm zeugt heute noch von der Landgewinnung und Eindämmung der Spree im 17. Jahrhunderts. Ansonsten merkt man aber vom ungehinderten Mäandrieren durch die ehemalige Auenlandschaft und der darin fließenden Spree heute wenig.

supfige Spreelandschaft



Schnitt vom der Mittelstr zum Weisendamm

Schitt durch Berlin von West nach Ost



Landschaft als Kartografie als Skulptur
Der Schnitt selbst in seiner Dimension wird zum Landschaftsobjekt oder besser Landschaftsfossil, über das sich der Passant mit dem Auge bewegt. In seiner Ausschnitthaftigkeit bleibt es jedoch Skulptur und bildet damit ein Gegenüber zu Schnitten und Karten moderner mathematischer Vermessung. Anders als kartografische Schnitte vereinfacht sie nicht die Idee einer Karte als hilfreiche Abkürzung einer komplexen Wirklichkeit. Es spiegelt sich zwar in ihr die natürliche Beschaffenheit des Geländes, jedoch verliert sich der Betrachtende in ihr, indem er sich durch sie als Objekt und Landschaft bewegt.

In dieser Weise changiert die Arbeit zwischen Landschaft, Landschaftsschnitt und Skulptur.

Ausstellung im Kunst-Raum des Bundestag vom 5. Juli, bis Sonntag, 11. September 2011

http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2011/34889868_drei_wettbewerbe/index.jsp

Freitag, 19. August 2011

Let it Snow

concept for public art

Neubau
einer Eissporthalle mit überdachter Außeneisfläche
in der Glockenturmstraße 14 (P 9) in 14053 Berlin,
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf

Eingeladener Kunstwettbewerb








Die Eissporthalle in der Glockenturmstrasse, der Ort an dem sich Sportvereine und Bürger auf dem Eis zum Trainieren und Erholen treffen, erhält ein
Zeichen, das den Prozess der Kristallisation von Wassers spiegelt.
Auf einem vierteiligen großen ‚Fenster’, das den Haupteingang zur Eissporthalle links flankiert, und als Display dient, wird das Wachstum von Eiskristallen simuliert. Gesteuert wird dieser Prozess durch das jeweilige Wetter, dass eine Wetterstation, die sich neben dem Display befindet, misst.

Der Entwurf respektiert das bestehende Gebäude und fügt lediglich im Eingangsbereich ein ‚Fenster’/ Display hinzu, das die Genese der Wasserkristallisation darstellt und damit wieder eine Brücke zur Funktion der Hallen schlägt.


Das Portal
Das Display im Eingangsbereich zur Eissporthalle, gegenüber den vier Fahnenmasten begleitet den Eingang und wird zu dessen Portal, es hebt die Eingangssituation hervor.

Das Fenster
Gleich den Fensterscheiben aus meiner Kindheit, auf denen sich im Winter die fantastischsten Landschaften aus Eisblumen abbildeten, ist das ‚Fenster’ hier vor der Eissporthalle, ebenso ein lebendiges und dynamisches Gemälde, das das Wachstum der Schneeflocke wiedergibt. Es zeigt die Entfaltung der Eiskristalle, die dem menschlichen Auge verborgen bleibt.
Die vier großen Gläser sind aus Schaltbarem Glass, oder stromleitendes PVB-Verbundglas, das in seinem ursprünglichen Aussehen transparent ist, das jedoch seine Transparenz verliert, wenn eine Stromspannung anliegt. Dieses Display ist in unterschiedlich kleine Segmente unterteilt, die durch die Wetterstation, die den Luftdruck, den Wassergehalt der Luft, die Temperatur und die Windstärke misst, gesteuert wird. In Abhängigkeit von diesen Komponenten wächst oder schrumpft die Schneeflocke, wird filigraner oder grober. Entscheidend ist dabei die Veränderung der einzelnen Komponenten, der jeweilige Wechsel von warm nach kalt oder umgekehrt. Das macht den Betrieb über das ganze Jahr möglich.
Für die dunkle Jahreszeit ist vorgesehen die auf dem Display erscheinenden Schneeflocken durch Leucht-LEDs zu illuminieren, was den Charakter des Ephemeren und Nichtgreifbaren noch verstärkt, da im Augenblick der Illumination das Glas als Körper schwindet. Die Leucht-LEDs werden nicht sichtbar im Rahmen untergebracht.
Das Schaltbare Glass wird in Einzelanfertigung bei der Schott AG in Mainz hergestellt und besteht aus Verbundsicherheitsglasscheiben(VSG), die mit zwei übereinanderliegenden LCD-Folien, einer Hellgrauen und einer Dunkelgrauen, in sandwichweise miteinander verklebt werden. Aufgedruckte Mikrolinien gewährleisten die konstante Stromversorgung der nichtleuchtenden Flüssigkristalldisplay (LCDs). Die VSG- Scheiben werden mit BackPlates (laminierte Edelstahlbleche) an einem Gerüst aus Edelstahl-Quadratrohr befestigt, das im Fundament verankert wird (siehe Schnitt). Dies gewährleistet eine spannungslose Befestigung der Gläser. Im Rahmen befindet sich die Stromkontaktierung für das Schaltbare Glas. Da für die Stromkontaktierung die Basisglasscheibe ohne Bohrlöcher auskommt, kann diese sehr gut im Außenbereich eingesetzt werden.

Die Wetterstation
Die Wetterstation misst die einzelnen Wetterkomponenten. Die so gewonnen Daten speisen einen Computer, der einen Algorithmus generiert, der die entstehende Schneeflocke wachsen oder schrumpfen lässt, der eine Vielzahl der verschiedensten Kombinationen und Wachstumsvarianten errechet.
Die Begegnung der unterschiedlichen atmosphärischen Bedingungen erzeugt die Einzigartigkeit einer Schneeflocke. Je komplexer die Bedingungen sind, desto differenzierter wächst der Kristall. Es ist dieser Prozess, der der Schneeflocke zu ihrer Schönheit verhilft.
Zur Wetterstation gibt es eine Box im Fundament, die die Steuereinheit beherbergt. Diese ist so gebaut das keinerlei Wasser eindringen kann und eine Belüftung gewährleistet wird. Die Box erhält eine Revisionsklappe, die einen Zugriff auf die Steuerung ermöglicht und das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert.

Das ‚Fenster’ spiegelt die Freude an der kalten Jahreszeit, In diesem Sinne: Let it Snow.









Entwicklung einer Schneeflocke bei hoher Luftfeuchtigkeit


Fotos von Schneeflocken, Ukichiro Nakaya, 1936

Kurzer Exkurs über das Wachstum der Schneeflocke
Jedes Jahr fallen ungefähr 1.000.000.000.000.000.000.000.000 Schneeflocken auf die Erde (laut New Scientists), was wohl jenseits des Verständnisses liegt. Hat man diese Zahl vor Augen scheint es unwahrscheinlich zu glauben, dass es keine zwei identischen Schneeflocken gibt.
Schneekristalle entstehen, wenn sich Wassermoleküle bei Temperaturen unter 0 Grad Celsius fest zusammenpacken. Sie bilden sich in Wolken, wenn sehr kleine, unterkühlte Wassertröpfchen gefrieren oder sich Wasserdampf direkt an Partikel (Staub) anlagert und gefriert. Die unterschiedlichen Stammformen der Schneekristalle hängen von der Temperatur ab – bei tieferen Temperaturen bilden sich Plättchen oder Prismen aus, bei höheren Temperaturen sechsarmige Sterne. Auch die Luftfeuchtigkeit beeinflusst das Kristallwachstum. Die größte Komplexität der Schneekristalle zeigt sich bei einer hohen Luftfeuchtigkeit, da diese auch noch filigraneren Strukturen das Wachsen ermöglicht. Bei sehr niedrigen Temperaturen sind die Eiskristalle nicht nur kleiner und einfacher gebaut, sondern es schneit auch weniger als bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt, da die Luft dann kaum noch Feuchtigkeit enthält. Schnee ist wie Eis gefrorenes oder anders gesagt kristallisiertes Wasser. Und alle Eiskristalle haben sechs Seitenflächen. Sie bleiben jedoch kein strukturloses Hexagon. Sie wachsen zu außerordentlichen komplizierten Strukturen und sehen dabei so verschieden aus. Bei ihrer Bildung laufen starke gegensätzliche Prozesse ab, extremstes Chaos (unregelmäßige Muster von unglaublicher Vielfalt) und außerordentliche Ordnung (Symmetrie). Für den Menschen waren sie deshalb schon immer faszinierend.
In diesem Sinne sind sie Kunstwerke der Natur.


Danke für die Unterstützung von
David Griffeath
Stefan Pente
Iris Flügel