Donnerstag, 27. Mai 2010

The Knot _ linking the existing with the imaginary – mobile unit for artistic production and presentation


House of the blurry edges

Kai Schiemenz in collaboration with Iris Flügel





THE KNOT is a mobile platform for artistic production and presentation that occupies different public places in the cities of Berlin, Warsaw and Bucharest from the end of April till end of October 2010.

Conceived as a nomadic, temporary site, THE KNOT creates an innovative framework for performing the habitual as well as the unexpected. It is a new site for experiencing different modes of interaction and cooperation, for exchanging theoretical and practical knowledge, and for testing various fields of engagement with the public sphere. The core venue for all project activities is a specially designed architectural structure, adaptable to the diverse urban situations it encounters, and inspirational for a wider discussion on the shapes of tomorrow’s agoras. In its lightweight, easily expandable form, the mobile unit fits a multitude of heterogeneous uses and creates a temporary and hospitable shelter for different activities, many of them simultaneous. The public is invited to take part in the production of the various projects.


Model for the house of the blurry edges


Possible choreography with the model







A structure like a three dimensional cube puzzle in the size of 200 x 200 x 200 cm. It is dimensioned to be transported in a truck with standard dimension 210 x 210 x 400 cm. It is built in four parts out of wood and painted with different colours of blackboard paint (black, green, plaid pink, grey). The main idea is that you are able to change the object in different types of use in refer to the needs.
It is an It-Could-Be-Structure, a useable display: as a platform, as theater, as a garden, as a monument or after all a simple sculpture. A choreographed sculpture which starts as a cube, like a Malevich’s Kaaba in Berlin and morphs during the whole voyage into an exploding observation point with a garden inside (very metaphorical) in Bucharest.
During this time the structure is an Everyone-Can-Use-Structure, a source for something else, something could-be, everyone is able to extend the structure in a temporarily sense, what means that after the using it should be possible to move the single parts back into each other - back to its innocent cubical form.


în progess in Tempelhof, Berlin









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in Warzaw

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in Bucharest



link: http://knotland.net/index.php?id=33
www.facebook.com/...KNOT-mobile-unit/181669342405

Mittwoch, 26. Mai 2010

Kunstwettbewerb für den Neubau der Justizvollzugsanstalt Düppel


Verborgene Landschaften in kleinen Räumen

Kai Schiemenz in Kooperation mit Iris Flügel


An architectural code reflects and directs the social order.
Dan Graham

Im Gefängnis gewesen zu sein, ... ist die Berührung mit einer abgesonderten Welt, die eingemauert zwischen uns ragt und von der wir weniger wissen als von Tibet oder den Osterinseln!
C. v. Ossietzky




Ausgangspunkt und Idee
Ein Gefängnis ist ein abgeschlossenes Terrain in dem Menschen räumlich von anderen abgesondert werden. Der Freiheitsentzug soll den Täter auf eine straffreie Zukunft vorbereiten und entfaltet sich als eine komplexe Aporie (3), denn einerseits verliert der Insasse dort Lebenszeit, der soziale Kontext des Straftäters wird destruiert und es werden damit seine wichtigsten Lebensbezüge aufgelöst, andererseits wird er darauf vorbereitet in die Zivilgesellschaft zurückzukehren und ist speziell im offenen Vollzug auf dem Weg der Wiedereingliederung.




Mein Vorschlag für die JVA Düppel beschäftigt sich mit der besonderen Situation des Ausschließens und Einschließens, in dem Räume entwickelt werden, die Fragen des Zugangs, der Inklusion und Exklusion verhandeln und damit nach dem Verhältnis der Insassen, Bediensteten und der Besucher (Gesellschaft) fragen. Mit den Verborgene Landschaften in kleinen Räumen für die JVA Düppel sollen zwei sich aufeinander beziehende Skulpturen geschaffen werden, die sich im Lichthof und im Innenhof des Neubaus befinden.





Entwurfsansich Lichthof


Erster Ort: Der Lichthof
In den Lichthof soll zwischen dem ersten und zweiten Stock in Höhe der Decke, eine Balkenkonstruktion aus Stahl eingezogen werden, die ein lichtdurchlässiges Raster bildet. Die Balken werden durch zwei Kreise geschnitten und um deren Schnittachsen so gedreht, das eine verschobene Struktur entsteht (siehe Lageplan Grundriss und Detailansicht). Diese dient als Pflanzgefäße in welches Pflanzen eingebracht werden, die sich über die Höhe des zweiten und dritten Stocks erstrecken (siehe Modell Lichthof und Schnitt A). Die eingezogene Struktur gliedert den Lichthof in verschiedene Zonen, Öffentliche und Nicht-Öffentliche, Einsichtige und Nicht -Einsichtige.
Für den Besucher bleibt der Einblick in den Lichthof leer und doch erhält er durch das Schattenspiel der Pflanzen und der Struktur einen Verweis auf die anderen, ihm nicht zugänglichen, Räume und Geschosse. Der sichtbare Gegenstand, der Garten, entzieht sich dem Blick des Besuchers. Nur den Insassen und Bediensteten der JVA ist es möglich den Garten als Ganzes, aus den einzelnen Stockwerken, erfassen. Die Verbogenen Landschaften in kleinen Räumen dienen sowohl der Betrachtung als auch der Reflexion.



Einblick in den Lichthof von unten

Entwicklung der Schnitte des Rasters

Einblick in den Lichthof von oben


Zweiter Ort: Der Innenhof
Ähnlich wie im Lichthof fragt die zweite Skulptur im Innenhof des Neubaues nach dem Verhältnis des Betrachters zu dem ihn umgebenden Raum.
Wo befindet sich das Innen und wo das Außen? Wem ist es möglich zu partizipieren und in welcher Weise? Wer ist ausgeschlossen und wer eingeschlossen? Wer gestaltet?
Die Skulptur wird so errichtet, dass sie sich erst in der Bewegung auf die Arbeit zu oder an ihr vorbei erschließt. Aus der Entfernung des Besucherraumes, den Einzelunterkünften und den Gemeinschaftsräumen stellt sich ein geschnittenes Muster in Beton dar (siehe Lageplan Grundriß + Detail-Ansichten), das in den Boden des Innenhofes eingelassen ist. Indem sich der Betrachter auf die Arbeit zu bewegt, verändert sich der Einblick; mit geringerwerdender Distanz ist möglich in die geschnittenen Formen zu blicken, die sich als verborgener Garten erschließen, in dem die verschiedensten Pflanzen und kleinswüchsigen Bäumen wachsen und unterschiedliche Mikro-Landschaften bilden (Siehe Bepflanzungsvorschläge).
Das geschnittene Muster selbst hat seinen Ursprung in Broderiebeeten barocker Gärten. Es wurde viermal unregelmäßig geschnitten, und aneinander entlang verschoben, bezugnehmend auf die Struktur im Lichthof (Siehe Detailansicht B).

Über die räumlich Ebene der Verbogenen Landschaften in kleinen Räumen hinaus, berühret die Skulptur Fragen des Umgangs und der Gestaltung des Lebensraums, hier im Besonderen des Gartens. Der Garten ist ein Ort, der die Wünsche und Vorstellungen von Natur und Welt, der jeweils geltenden Gesellschafts- und Naturideale entsprechend spiegelt.


Ansicht des Innenhofes



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